Hotelgast an der Rezeption beim Check-in und hält ein Heft vor seinem Gesicht – Symbolbild für analoge Meldescheinpflicht

Seit dem 1. Januar 2025 gilt: Deutsche Gäste müssen keinen Meldeschein mehr ausfüllen. Doch wie gehen mittelständische Hotels mit dieser neuen Regelung um?

Eine aktuelle Umfrage unter rund 350 Mitgliedern des HoGa-Netzes zeigt: In vielen Betrieben dominiert weiterhin der analoge Alltag – und die erhoffte bürokratische Entlastung lässt auf sich warten.

Hintergrund: Warum wurde die Meldescheinpflicht für deutsche Gäste abgeschafft?

Die Abschaffung der Meldescheinpflicht für deutsche Staatsbürger ist Teil eines bundesweiten Bürokratieabbauprogramms. Ziel war es, kleine und mittelständische Hotels sowie Pensionen von unnötigem Verwaltungsaufwand zu befreien und Raum für Digitalisierung zu schaffen. Für ausländische Gäste bleibt die Pflicht weiterhin bestehen.

HoGa-Netz-Umfrage: So setzt die Branche die Reform um

Im Januar 2025 haben wir unsere Mitglieder befragt – allesamt Betreiber mittelständischer Hotels in ganz Deutschland. Die Ergebnisse zeigen ein klares Stimmungsbild:

1. Papier bleibt Standard

🔹 88 % der befragten Hoteliers setzen weiterhin auf den analogen Meldeschein in Papierform.
🔹 Nur 13 % haben den Umstieg auf digitale Lösungen vollzogen.

2. Digitale Meldescheine noch die Ausnahme

🔹 88 % haben derzeit keinen digitalen Meldeschein im Einsatz.
🔹 Lediglich 13 % nutzen eine digitale Lösung zur Gästeregistrierung.

3. Rechtslage oft nicht umgesetzt

🔹 Obwohl Meldescheine für deutsche Gäste nicht mehr verpflichtend sind, vergeben 88 % der Betriebe die Formulare weiterhin auch an deutsche Gäste.
🔹 Nur 13 % beschränken den Meldeschein auf ausländische Besucher.

Das deutet darauf hin, dass viele Hoteliers entweder noch nicht ausreichend über die Gesetzesänderung informiert sind – oder bewusst an gewohnten Abläufen festhalten.

4. Staatsangehörigkeit wird selten abgefragt

🔹 63 % der Hoteliers fragen bei telefonischen Buchungen oder Walk-Ins nicht nach der Staatsangehörigkeit.
🔹 Nur 38 % erheben diese Information systematisch.

5. Keine Sicherheitsleistung bei Walk-Ins

🔹 100 % der befragten Betriebe verzichten bei Walk-Ins auf die Hinterlegung einer Kreditkarte – ein kundenfreundlicher, aber risikoreicher Ansatz.

6. Abschaffung bringt (noch) keine echte Erleichterung

🔹 75 % der Hoteliers sagen: Die Abschaffung der Meldescheinpflicht stellt keine spürbare bürokratische Entlastung dar.

Zwischen Gesetz und gelebter Praxis liegt eine Lücke

Unsere Umfrage zeigt deutlich: Die Meldeschein-Reform kommt in der mittelständischen Hotellerie nur langsam an. Viele Hotels halten an etablierten Strukturen fest, sei es aus Gewohnheit, Unsicherheit oder mangels digitaler Alternativen.

Für Hoteliers und Gastronom*innen ergibt sich daraus eine klare Empfehlung:
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, bestehende Prozesse zu überdenken. Der Verzicht auf den Meldeschein für deutsche Gäste kann Abläufe vereinfachen – vorausgesetzt, es bestehen klare interne Regelungen und digitale Tools zur Unterstützung.


Das HoGa-Netz hilft bei der Umstellung

Als Netzwerk für mittelständische Hotellerie und Gastronomie unterstützt euch das HoGa-Netz bei der Digitalisierung eurer Verwaltungsprozesse. Von der Umsetzung digitaler Meldescheine bis zur Kommunikation mit Gästen – wir stehen euch mit Know-how, Tools und Partnern zur Seite.

👉 Jetzt Mitglied werden oder unverbindlich beraten lassen: www.hoga-netz.com/kostenlos-dabei-sein/


Tipp für die interne Umsetzung:

  • Meldescheinpflicht nur noch für ausländische Gäste einfordern

  • Klare Check-in-Abläufe definieren

  • Rechtssicherheit durch interne Schulung des Teams schaffen

  • Digitale Tools prüfen und ggf. einführen

Über unsere Umfrage haben Hotel vor9 und Hotelier.de berichtet.