In der pulsierenden Welt der Gastronomie sind Details oft entscheidend für den Unterschied zwischen einem flüchtigen Gast und einem wiederkehrenden Kunden. Mittelständische Gastronomen und Restaurantbesitzer wissen wie herausfordernd der Wettbewerb in der kulinarischen Branche sein kann und suchen stets nach Möglichkeiten, ihre Angebote attraktiver zu gestalten.
Ein besonders subtiler, aber wirkungsvoller Ansatz ist das Weglassen des €-Zeichens auf Speisekarten. Wenn das Geldsymbol fehlt, konzentriert sich der Gast unbewusst weniger auf den Preis und mehr auf das kulinarische Erlebnis. Dieser Ansatz geht Hand in Hand mit dem gezielten Einsatz von luxuriösen Beschreibungen. Worte wie „handgefertigt“, „hausgemacht“, „regional“, oder „Gourmet“ können den wahrgenommenen Wert eines Gerichts erheblich steigern.
Darüber hinaus spielt die Preisstrategie eine wichtige Rolle. Preise, die leicht unter einem runden Betrag liegen, wie 9,95 € statt 10,00 €, werden oft als günstiger wahrgenommen. Der sogenannte Decoy-Effekt, bei dem ein teureres Produkt den Preis anderer Artikel relativiert, ist eine weitere bewährte Methode. Es lädt den Gast dazu ein, sich für das mittelpreisige Produkt zu entscheiden, wenn er zwischen günstigen und teuren Optionen wählt.
Doch nicht nur der Preis, auch die Präsentation spielt eine entscheidende Rolle. Ein ansprechendes Foto von einem Gericht kann den Gast dazu verleiten, dieses Gericht zu bestellen. Es bietet dem Gast eine visuelle Vorstellung davon, was ihn erwartet.
Apropos Erwartung: Wer könnte schon dem „Chef’s Special“ oder der „Empfehlung des Hauses“ widerstehen? Solche Hervorhebungen wecken das Interesse und lassen den Gast etwas Einzigartiges und Besonderes erwarten.
Das Ambiente eines Restaurants, gepaart mit der richtigen Musikauswahl, schafft eine Atmosphäre, in der sich Gäste wohl fühlen und dazu neigen, mehr Zeit und Geld zu verbringen. Eine gemütliche Einrichtung und beruhigende Melodien können Gäste dazu bringen, länger zu bleiben und vielleicht ein weiteres Getränk oder ein Dessert zu bestellen. Übrigens ist auch die Geschirr-Auswahl nicht unwichtig: so kann die Verwendung kleinerer Teller die Portion umso größer erscheinen lassen, wodurch der Gast das Gefühl bekommt, mehr für sein Geld zu kriegen.
Zuletzt dürfen wir die Kraft der Erzählung nicht unterschätzen. Eine kurze Geschichte über ein Gericht, seine Herkunft oder die speziellen Zutaten kann den Gast tiefer in das kulinarische Erlebnis eintauchen lassen. Kaufen Sie die fangfrischen Forellen für Ihre Speisen immer bei Ihrem Lieblingsnachbarn Joachim? Pflücken Sie den Kopfsalat für den Ceasar Salad aus Ihrem eigenen Garten? Schreiben Sie diese kleine Details zu der Speisenbeschreibung dazu und schon wirkt das Gericht viel interessanter und ansprechender.
Für mittelständische Gastronomen kann die Implementierung dieser psychologischen Tricks den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Geschäftsergebnis ausmachen. Dabei ist es natürlich wichtig, immer authentisch zu bleiben und sicherzustellen, dass die Qualität der Speisen und Getränke den Erwartungen der Gäste entspricht. Es geht nicht nur darum, den Verkauf kurzfristig anzukurbeln, sondern auch darum, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und zu pflegen.
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