Die Tourismusbranche signalisiert ein starkes Comeback und zeigt sich zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen der vergangenen Jahre überwunden hat. Diese positive Stimmung wurde kürzlich durch Norbert Fiebig, den Präsidenten des Deutschen Reiseverbandes (DRV), während der ITB Berlin 2024, einer führenden globalen Tourismusmesse, unterstrichen. Fiebig präsentierte ermutigende Daten, die auf eine Wiederbelebung der Reiselust hinweisen.

Es ist eine erkennbare Aufbruchsstimmung in der Tourismusindustrie zu spüren, getragen von einer steigenden Nachfrage nach Urlaubsreisen. Die Verbraucher zeigen sich, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten wie der Inflation, zunehmend bereit, in ihre Urlaube zu investieren. Insbesondere die Vorfreude auf die Urlaubszeit stimuliert die Ausgabebereitschaft.

Eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) spiegelt diesen Optimismus wider: Ein Viertel der Befragten plant, dieses Jahr mehr für ihren Urlaub auszugeben als noch 2023. Darüber hinaus beabsichtigen 79 Prozent der deutschen Bevölkerung, eine Urlaubsreise zu unternehmen, was einem Anstieg von 2 Prozentpunkten entspricht.

Die Buchungszahlen für den Sommer zeigen ebenfalls ein signifikantes Wachstum. Ende Januar verzeichneten Veranstalterreisen einen Anstieg von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso stiegen die Umsätze für Pauschal- und individuell zusammengestellte Reisen um 30 Prozent. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Rekordsommer 2019, der letzte Sommer vor der Pandemie, bereits um 11 Prozent übertroffen wurde, obwohl die Gästezahlen noch um 17 Prozent niedriger liegen.

Als beliebteste Destinationen kristallisieren sich aktuell die Türkei, Spanien und Griechenland heraus. Diese Länder ziehen die meisten Urlauber an und unterstreichen ihre anhaltende Attraktivität als Top-Reiseziele.

Die finanzielle Bilanz des Reisejahres 2022/23, das am 31. Oktober endete, zeugt von einer bemerkenswerten Erholung der Branche. Mit nahezu 10 Milliarden Euro mehr an Ausgaben für Reisen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie haben die Deutschen ihre Reiselust eindrucksvoll demonstriert. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf 79 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Rekordjahr entspricht. Die Steigerung ist teilweise auf die Inflation zurückzuführen.

Der Umsatz mit Pauschal- und Bausteinreisen stieg um 31 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Organisierte Reisen machen damit mehr als 47 Prozent des Gesamtumsatzes im Reisemarkt aus. Besonders Auslands- und Fernreisen sowie Kreuzfahrten erfreuten sich nach den pandemiebedingten Einbrüchen wieder großer Beliebtheit.